I studied at the age of 21 and now earn 154,000 €.

I studied at 21 and now earn €154,000.

In unserer Reihe Salary Stories geben Frauen mit langjähriger Berufserfahrung uns offene Einblicke in den wohl intimsten Teil des Jobs: das Gehalt. Wir werfen einen ehrlichen Blick in die komplizierte Welt der Vertragsverhandlungen, Gehaltserhöhungen, Beförderungen und Arbeitslosigkeit, in der Hoffnung, junge Frauen dazu zu inspirieren, stark für sich selbst einzutreten – und vielleicht auch mal ein paar Risiken einzugehen.

Alter: 34Wohnort: New Jersey, USAAktuelle Branche & Jobbezeichnung: Werbetechnologie, ProduktmanagerinAktuelles Gehalt: 154.000 EuroBerufserfahrung in Jahren: 16 Jahre. Ich fing mit 18 an, in Vollzeit zu arbeiten, und beschloss mit 21, meinen Bachelor zu machen. Ich lebte schon kurz nach dem Schulabschluss alleine und musste demnach neben dem Studium arbeiten, um mir die Miete zu finanzieren. Den Abschluss machte ich schließlich 2014, aber es dauerte bis 2016, bis ich eine feste Vollzeitstelle fand.Einstiegsgehalt: 19 Euro pro StundeGrößter Gehaltssprung aufwärts: Von 19 Euro pro Stunde zu 65.000 Euro pro Jahr. Das war 2016 und ein Übergang in ein festes Arbeitsverhältnis – ich war da vorher acht Monate lang nur Zeitarbeiterin gewesen. Ich hatte meiner Managerin gesagt, dass ich einen Vollzeitjob suchte und ein anderes Angebot bekommen hatte, und sie setzte sich dafür ein, dass ich nicht nur einen festen Job, sondern auch gleich eine Beförderung angeboten bekam. Die Benefits waren außerdem der Hammer – ich bekam von der Firma meinen Handyvertrag, meinen Fitnessstudiobeitrag und mein Internet zu Hause bezahlt.Größter Gehaltssprung abwärts: Das war 2014, von 33.000 Euro pro Jahr auf 10 Euro pro Stunde. Ich hatte meinen Vollzeitjob im Einzelhandelsmanagement gegen eine Teilzeitstelle eingetauscht, um nebenbei meinen Bachelor machen zu können; ich schaffte nur 20 bis 25 Stunden pro Woche. Um meinen Abschluss so schnell wie möglich hinter mich zu bringen, belegte ich zusätzliche Kurse während der Sommersemesterferien.Größtes Verhandlungsbedauern: 2021 wurde ich befördert und sollte mein Team führen, als meine Managerin die Firma wechselte. Diese Stelle (Director) war mein Traum, aber sie boten mir dafür nur rund 11.000 Euro mehr an. Bei der Gehaltsverhandlung war ich eher zurückhaltend und bekam demnach am Ende nur 14.000 Euro als Gehaltserhöhung. Ich verließ die Firma nicht mal ein Jahr später und hörte, dass meine Nachfolgerin (die von außen reingeholt wurde) für den Job etwa 47.000 Euro mehr bekam als ich.Bester Gehaltstipp: Irgendwo bekommst du immer mehr Geld! Wenn du im Einzelhandel arbeitest, so wie ich früher, verdienst du vielleicht 50.000 Euro pro Jahr und glaubst, das sei ein tolles Gehalt. Dabei gibt es auch jede Menge Einzelhandelsmanager:innen, die 100.000 Euro für denselben Job bekommen. Dein Gehalt bestimmt nicht deinen Wert – es ist lediglich das, was deine Firma dir zu zahlen gewillt ist. Ich arbeite in der Werbetechnologie heute viel weniger als damals im Einzelhandel und verdiene doch fünfmal so viel. Hab keine Angst davor, andere Gelegenheiten zu ergreifen – auch auf derselben Stufe –, um die Karriereleiter hochzuklettern.

Erster Job – 2014 – Kunstgalerie-Aufseherin – 17 Euro pro Stunde

Ich schloss mein Studium zum Ende des Sommersemesters 2014 ab – ein bisschen später als die meisten anderen. Ich hatte das Gefühl, die Bewerbungssaison meiner Kommiliton:innen verpasst zu haben, und als ich dann endlich mit der Jobsuche begann, war es echt schwer, überhaupt zu Vorstellungsgesprächen eingeladen zu werden. Ich lebte damals in New York City und wollte entweder in der Werbe- oder der Immobilienbranche arbeiten. Über die Freundin einer Freundin fand ich einen Zeitarbeitsjob für 17 Euro pro Stunde in einer Pop-up-Kunstgalerie. Dort arbeitete ich den ganzen Herbst über, bis die Galerie wieder schloss. Es war ein superentspannter Job, in dem ich einige der exzentrischsten Leute in ganz NYC kennenlernte.

Jobwechsel – 2014 – Immobilienmaklerin – 20.000 Euro Jahresgehalt

Ich konnte keine bezahlte Stelle in der Immobilien- oder Werbebranche finden, also entschied ich mich, mich selbstständig im Immobiliengeschäft zu versuchen. Ich arbeitete anderthalb Jahre lang als selbstständige Maklerin, musste jedoch am Ende einsehen, dass es nicht funktionieren würde. Um über die Runden zu kommen, musste ich nebenbei im Einzelhandel arbeiten und der Immobilienmarkt in Manhattan ist hart. Da die Werbekosten auf den großen Online-Immobilienplattformen von der Postleitzahl abhängen, konnte ich es mir nicht leisten, große Werbeflächen zu schalten (das günstigste Angebot hätte mich 2.800 Euro pro Monat gekostet). Die meisten meiner abgeschlossenen Deals waren Mietwohnungen, die sich hauptsächlich durch Freunde und Bekannte ergaben.

Jobwechsel – 2015 – Account Coordinator – 17 Euro pro Stunde

Nachdem ich mich bei einer Zeitarbeitsagentur angemeldet hatte, vermittelten sie mich an eine Werbefirma, wo ich schließlich eine feste Stelle bekam. Endlich hatte ich das Gefühl, einen Karriereweg eingeschlagen zu haben, auf dem ich bleiben wollte, nachdem ich so lange in der Schwebe war. Das Gehalt war zwar nicht besonders beeindruckend, aber zumindest regelmäßig und der Job sah auf meinem chaotischen Lebenslauf sinnvoll aus. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ich die nächsten sechs Jahre meiner Karriere in dieser Firma verbringen würde. Diese Stelle und die Arbeit waren eine lebensverändernde Erfahrung für mich.

Beförderung – 2016 – Account-Managerin – 65.000 Euro Jahresgehalt

Meine Chefin bot mir eine Vollzeitstelle an und beförderte mich direkt zur Account-Managerin. Ich hatte noch ein Angebot von einer anderen Firma bekommen, wollte den Job aber eigentlich nicht machen (es handelte sich um einen Einstiegsjob bei einem Modelabel, für das ich früher im Einzelhandel gearbeitet hatte). Daher unterschrieb ich zufrieden meinen neuen Vertrag und arbeitete dann einige Jahre eng mit unseren Werbekunden zusammen.

Beförderung – 2018 – Wirtschaftsanalystin – 102.000 Euro Jahresgehalt

Nachdem ich zu diesem Zeitpunkt bereits einige Jahre teamübergreifend mit anderen Abteilungen zusammengearbeitet hatte, kam ich zu dem Entschluss, dass ich lieber im Bereich Technologie arbeiten wollte. Mit dieser Beförderung bekam ich eine neue Chefin, unsere Head of Technology, und meine erste Aufgabe bestand darin, unsere geschäftlichen Anforderungen in technologische Lösungen für unsere Entwickler zu “übersetzen”.

Beförderung – 2020 – Senior-Wirtschaftsanalystin – 116.000 Euro Jahresgehalt

Nach dieser Beförderung änderten sich meine Aufgaben und Zuständigkeiten kaum, aber im Laufe der Jahre hatte ich gelernt, gemeinsam mit dem Entwicklungsteam Lösungen für unsere Probleme zu entwickeln. Diese Beförderung war also eher eine Anerkennung meiner Entwicklung als eine Veränderung meiner Verantwortlichkeiten.

Beförderung – 2021 – Direktorin für Betriebsabläufe – 130.000 Euro Jahresgehalt

Meine Chefin verließ die Firma und mir wurde ihre Stelle angeboten. Nach einem begeisterten “Ja, bitte!” sagte mir mein neuer Chef, dass ich dennoch einen formellen Bewerbungsprozess durchlaufen und mein Gehalt verhandeln müsse. Den Titel “Direktorin” hatte ich mir seit Jahren gewünscht und ich war glücklich, ihn endlich zu bekommen. Leider war die Arbeitsbelastung enorm, mein Chef rief mich sogar spätnachts an, und das Ganze war die zusätzlichen 14.000 Euro nicht wert, die ich erhalten hatte. Nach etwa drei bis vier Monaten in dieser Position begann ich bereits darüber nachzudenken, mir etwas Neues zu suchen.

Jobwechsel – 2022 – Produktmanagerin – 154.000 Euro Jahresgehalt

Nachdem ich rund um die Uhr gearbeitet hatte, während mein Manager im Laufe der Jahre immer anstrengender geworden war, beschloss ich, dass es an der Zeit für etwas Neues war. Ich brauchte einen Job, in dem ich nicht um 3 Uhr nachts irgendwelche Anrufe oder Nachrichten bekam. Meine mentale Gesundheit hatte stark darunter gelitten und ich fühlte mich ausgebrannt. Nur ein paar Jahre zuvor hatte ich mein erstes Kind bekommen und war jetzt total überarbeitet. Nach einer kurzen Suche fand ich aber glücklicherweise die perfekte Homeoffice-Stelle, und die sechs Angestellten, mit denen ich meine Vorstellungsgespräche hatte, versicherten mir, die Work-Life-Balance sei fantastisch. Sie hatten Recht: Nach drei Projekten gab es für mich nichts mehr zu tun. Ich verbrachte die nächsten Monate damit, meine Maus ab und zu zu bewegen, damit mein Laptop nicht in den Ruhemodus schaltete. Während viele Kolleg:innen entlassen wurden, behielt man mich aus mir schwammigen Gründen dabei.

Aktuell suche ich aber wieder nach einem Remote-Job mit demselben Gehalt, das ich heute bekomme. Die Tech-Branche ist enorm instabil; ich würde mir eine Stelle in einer berechenbareren Branche wünschen, wie dem Gesundheitswesen, ohne dabei auf das Homeoffice verzichten zu müssen.

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